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Medienpreis,

Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern
2022 DNK Medienpreis Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern

Die Akteurinnen des Instagram-Kanals „denkmal_europa“. Es fehlen: Maximilian Bauer, Bayern; Dr. Katrin Bek und Dr. Annika Tillmann, beide Hessen und Julia Gerber, Brandenburg

Würdigung

Vor fast 200 Jahren wurde das erste Telegramm verschickt. In den 1950er bis 1970er Jahren hatten Schmuckblatttelegramme Hochkonjunktur. Kurze Texte, beschränkt auf das Wesentliche, sind uns geblieben. Bildlich aber hat die Welt der Sozialen Medien nichts mehr mit den früheren Schmuckblatttelegrammen gemein. Auf Instagram überrollt uns eine ästhetische Bilderwelle. Im Stil der Polaroids – quadratisch und poppig – werden Landschaften, Objekte und Menschen mit Filtern überzogen. Junge Leute zwischen 20 und 35 Jahren – in der Ausbildung oder am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn – konsumieren Bilder und schnelle Informationen in kleinen, leicht verständlichen Häppchen. Diese Generation wird unser kulturelles Erbe künftig verwalten. Sie sollen damit vertraut werden und sich dafür begeistern.
Denkmalpflegende ziehen durchs Land und produzieren Bilder von Gebäuden, Ausstattungselementen, Parks und Landschaften. Kulturdenkmale sind abbildbar und so liegt es nah, diese Bilder auch über die Sozialen Medien zu streuen. Bilder und ihr enormes Wissen für Instagram-User aufzubereiten, dieser Aufgabe haben sich die Denkmalpflegenden der Länder gestellt und gemeinsam den Instagram-Kanal „denkmal_europa“ gegründet. Hier werden Denkmalschutz und Denkmalpflege auf unterhaltsame Weise kurzweilig präsentiert. Tagesaktuell informieren kommentierte Fotos über Denkmale vor der eigenen Haustür und in Europa. Grenzübergreifende Bezüge werden aufgezeigt und schaffen Anknüpfungspunkte für das eigene Erleben. Die Story „Beste Praxis“ stellt Vermittlungsmethoden und -projekte im Denkmalschutz vor, während „Denkmale in Gefahr“ für bedrohte Objekte sensibilisiert. Die Beiträge veranschaulichen kunsthistorische Bezüge, erörtern aktuelle Fragen des gesellschaftlichen Wandels und erklären, warum Denkmalschutz auch Klimaschutz ist. Mit dem Kanal, der inzwischen fast 2.000 feste Abonnierende hat, soll medienaffinen Menschen aller Altersgruppen die gebaute Umwelt nähergebracht und Wissen aus erster Hand geliefert werden. Wissen, dass dazu befähigt, die lokalen Denkmale zu erkennen, zu schätzen und zu schützen und mit nationalen und europäischen Dimensionen zu verknüpfen.
Das Meistern der täglichen Herausforderung für die amtlichen Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger, neben ihrer fachlichen Tätigkeit Content für die Sozialen Medien zu liefern und in knappen Worten ihr komplexes Fachwissen aufzubereiten sowie durch die Wahl der Darstellungsformen und Formulierungen ihre Follower zur Interaktion und Nachnutzung dieses Wissens zu animieren, ist preiswürdig. Dies gelingt beispielhaft durch die selbstkoordinierte Kooperation der Länder und das Engagement vorwiegend junger Mitarbeitenden in Denkmalämtern. Obwohl im Berufsalltag wenig Zeit für die hochprofessionelle Pflege von Social-Media-Kanälen bleibt, zeigen die Macherinnen und Macher des Instagram-Kanals „denkmal_europa“, dass Medienkompetenz auch in der Denkmalpflege vorhanden ist und wir uns nicht vor diesen Medien verschließen dürfen, wollen wir an den Menschen dranbleiben. Der Kanal schöpft vielfältige crossmediale Möglichkeiten aus und trägt so zur Steigerung der Bekanntheit von Denkmalschutz und Denkmalpflege bei.
Für dieses zukunftsweisende Engagement erhält die Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern den Medienpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz.

Selbstdarstellung

„Denkmäler gibt es überall in Europa zu entdecken, weil wir von Geschichte umgeben sind. Mit dem Wissen darüber weiten wir den Blick und überwinden Grenzen.“ Dies ist die Botschaft, des Instagram-Kanals „denkmal_europa“.
Das zentrale Ziel ist es, anhand des gebauten kulturellen Erbes die spannende deutsche und europäische Geschichte zu erzählen und dabei zu erfahren, was uns miteinander verbindet. Aber auch der Stellenwert der Denkmäler in Deutschland und Europa zu vermitteln.
Die Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VdL), die den Instagram-Kanal „denkmal_europa“ seit 2020 pflegt, präsentiert anhand ansprechender Fotos und kurzer Videobeiträge Baudenkmäler in Posts und Stories. Die facettenreiche Denkmallandschaft in Deutschland und Europa wird auf diese Weise den Instagram-Nutzerinnen und -nutzern nahegebracht. Die Arbeitsgruppe hat es sich zudem zur Aufgabe gemacht, neben schönem Bildmaterial auch kurze und leicht verständliche Texte zu verfassen. So werden die Geschichte und die Besonderheit des jeweils dargestellten Denkmals erfahrbar. Auf diese Weise gelingt es „denkmal_europa“ sich von anderen Instagram-Kanälen zu unterscheiden, wo denkmalaffine Follower zu selten etwas über die Historie eines Kulturdenkmals erfahren. Auf „denkmal_europa“ sind alle auf dem richtigen Kanal, die noch mehr über Denkmäler in ihrer Region erfahren möchten. Auf „denkmal_europa“ werden vom Norden bis zum Süden Deutschlands die unterschiedlichsten Denkmäler vorgestellt. Grund hierfür ist die Arbeitsgruppe, deren Mitglieder in den Denkmalämtern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland und Westfalen beschäftigt sind. Beiträge über Denkmäler, die sich im europäischen Ausland befinden, liefern die einzelnen Redakteurinnen und ein Redakteur von ihren/seinen Reisen.
Mit den zahlreichen Posts gelingt es „denkmal_europa“ beliebte und weniger bekannte Denkmäler im In- und Ausland vorzustellen und schafft damit ein Bewusstsein für Kulturgeschichte, das die nationale und europäische Identität fördert.
Darüber hinaus ist es der Arbeitsgruppe ein Anliegen, junge Menschen für das baukulturelle Erbe und damit für die Belange der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes zu begeistern und zu sensibilisieren. Aktuelle und wichtige Themen, die in der Denkmalpflege eine bedeutende Rolle innehaben, wie beispielsweise Klimaschutz und Krieg, werden in den Posts thematisiert.
Dass es sich lohnt, einen Instagram-Account regelmäßig zu pflegen, das heißt kontinuierlich Beiträge zu posten, nach passenden Hashtags zu schauen oder stetiges Interagieren mit der Community, belegen die zahlreichen Klicks und Interaktionen, die mit einer inzwischen gestiegenen Zahl an Follower einhergeht. Mit dem Instagram-Kanal „denkmal_europa“ ist es gelungen, junge und ältere Menschen für die Denkmalpflege zu gewinnen. Zudem wird klar, Denkmalpflege kann auch Social Media.

Instagram: denkmal_europa