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Journalistenpreis,

Rita Neumaier
2020 DNK Journalistenpreis Rita Neumaier

Rita Neumaier

Würdigung

Rita Neumaier, Journalistin bei der Landshuter Zeitung, schreibt seit rund zehn Jahren Porträts historischer Häuser. Die Zeitungsleser sind zu beneiden – bekommen sie doch regelmäßig Denkmal- und Heimatkunde, Berichte von Bewohnern, Firmen, Benutzern, Bauherrn und Architekten, Geschichten zu Verfall und Wiederauferstehung von Gebäuden. Die ganzseitigen Artikel in der Wochenendausgabe sind sorgfältig recherchiert und mit qualitätvollen Fotografien versehen. Ihre Sprache ist lebendig, aber den Gegenständen angemessen. Zusammen ergeben die Häuserporträts die Biographie der Stadt – deshalb war und ist es eine gute Idee, die Artikel auch in Buchform herauszugeben.

Rita Neumaier bezieht Position für die Denkmale und ihren Erhalt – auch und gerade dann, wenn sie von Vernachlässigung und Verlust bedroht sind. Unansehnlich gewordene Baudenkmale werden nicht als „Schandflecken“ herabgewürdigt, sondern Frau Neumaier wirbt gerade dann für ihre Denkmalwerte. Diese Art von verantwortungsvollem Qualitätsjournalismus ist heutzutage selbst schutzwürdig und wird daher, mit der Ermutigung, ihn fortzusetzen, ausgezeichnet.

Selbstdarstellung

Porträts gehören zur journalistischen Praxis einer Tageszeitung, üblicherweise über Menschen der Zeitgeschichte. Ich habe vor acht Jahren die Anregung einer befreundeten Architektin, doch auch mal Porträts von bedeutsamen Häusern in unserer Stadt zu machen, gerne aufgegriffen. Daraus wurde eine Serie für die „Landshuter Zeitung“, mit inzwischen mehr als 65 Folgen. 2017 ist ein Teil dieser „Landshuter Häuserporträts“ bereits in einem gleichnamigen Buch erschienen. Zusammen mit dem Verein Altstadtfreunde Landshut organisierte ich auch Führungen durch die vorgestellten Häuser, was auf eine große Resonanz bei unseren Lesern stieß. Darin zeigte sich das Interesse an der Stadt und ihrer Geschichte. Bei mehr als 600 Einzeldenkmälern im gotisch geprägten Landshut bietet sich auch weiterhin ein ergiebiges Themenfeld, das auf einer vom ehemaligen Stadtarchivar Theo Herzog verfassten Chronik der Besitzer seit 1475 und mitunter auch darüber hinaus beruht. Es ist ein Schwerpunkt geworden in meiner Arbeit für die Landshuter Zeitung, in der ich seit 20 Jahren als Redakteurin tätig bin. Dazu gehört auch die kritische Betrachtung des örtlichen Umgangs mit Denkmalschutz und Baukultur. Denn die Fassaden, die unsere Stadt prägen, sollen nicht nur Kulisse für das historische Fest „Landshuter-Hochzeit“ sein, was ich mit meinen Häuserporträts vermitteln will. Diese bieten Einblick in die Vergangenheit und die Gegenwart von Gebäuden, die meine Heimatstadt prägen, in der ich mit meinem Ehemann und einer Katze wohne. Natürlich in einem sanierten, denkmalgeschützten ehemaligen Handwerkerhaus.

Ursprünglich wollte ich Übersetzerin werden. Letztlich war die Verbundenheit mit meiner Heimatstadt aber größer als der Wunsch, in die Welt hinaus zu gehen. Über diese Verbundenheit und einige Umwege im Verlagswesen habe ich schließlich zu meinem Traumberuf bei der Landshuter Zeitung gefunden.

Biografie

  • geboren 1960 in Landshut
  • Mittlere Reife; Abschluss Staatl. Fremdspracheninstitut München
  • Korrektorin beim Nordbayerischen Kurier, Bayreuth
  • Redaktionssekretärin im Holzmann Verlag, Bad Wörishofen
  • Volontariat Altop Verlag, München
  • Redakteurin Kulturnews, Bunk-Verlag Hamburg
  • CvD Stadtmagazin Puccini, Freising
  • seit 2000 Landshuter Zeitung, Stadtredaktion
  • verheiratet, eine Tochter