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Medienpreis,

Swen Gummich, Christine Voges, Kathrina Edinger
2021 DNK Medienpreis S. Gummich, C.Voges, K.Edinger

Swen Gummich (links), Christine Voges (Mitte), Kathrina Edinger (rechts)

Würdigung

500 Jahre Garantie: so warb vor Jahren die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ für den Erhalt und die Rettung von Fachwerkbauten. Wenn man beim Bauen heute von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung spricht, dann muss die uralte Technik der Fachwerkkunst ganz oben stehen. Was uns Generationen aus früheren Zeiten hinterlassen haben, das ist heute im Zeitalter der Klimakrise auf einmal wieder sehr angesagt.
Was Fachwerk heute bedeutet, wie ganz praktisch gebaut wird und wie man alte Materialien wieder recycelt, das zeigt das renommierte Wissensmagazin „Xenius“ von ARTE in Zusammenarbeit mit dem ZDF beispielhaft. Nah am Stoff, locker und lebendig und jederzeit bereit, selbst vor Ort mit anzupacken, führt uns das deutsch-französische Moderatorenpaar Émilie Langlade und Adrian Pflug durch die äußerst kurzweilige Xenius-Sendung mit dem programmatischen Titel „Fachwerk – Bautechnik von gestern für morgen“.
Die Autorinnen Christine Voges und Kathrina Edinger unternehmen gemeinsam mit Regisseur Swen Gummich eine weite Reise durch die Fachwerk-Welt. Sie zeigen in sehr nachvollziehbarer Weise die Herausforderung der Rekonstruktion des Fachwerkhauses „Goldene Waage“ in der neuen Altstadt Frankfurts, besuchen in Quedlinburg, der Stadt mit dem größten Fachwerkbestand Deutschlands, das Deutsche Fachwerkzentrum, um sich dort mit Experten zu besprechen. Anschaulich geht es um Gefache und Gewerke, um Stroh, Putz, den lästigen Holzwurm und Lehm, um alte Eichenholzbalken, die ein Unternehmen im Elsass für anspruchsvolle Sanierungen bereithält und den aufregenden „Fertigbau“, wenn das Holzgerüst vormontiert und ineinandergesteckt wird.
Der Regisseur und die Autorinnen schaffen es mit dieser so lebendigen Sendung, unterstützt durch ein souverän präsentes Moderatorenpaar und mit einer dynamischen und hellwachen Kameraarbeit, dass den Zuschauerinnen und Zuschauern klar wird, dass alte Bautechniken große Chancen für die Zukunft haben. Man muss halt auch mal dicht ran gehen an die Bauten, auch mal eigenhändig mauern, um zu spüren, welche visionäre und ganz praktische Kraft vom Fachwerkbau ausgeht. Für diese herausragende Leistung wird der Medienpreis des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2021 an Regisseur Swen Gummich und die Autorinnen Christine Voges und Kathrina Edinger verliehen.

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Selbstdarstellung

Roadmovie, Schatzsuche, Wissenschaftssendung – Xenius macht neugierig! Und Neugierde ist für mich als Wissenschaftsjournalist: der Antrieb, die Welt um uns zu verstehen. Damit steht Xenius in einer Tradition von Wissenssendungen im öffentlichen Rundfunk wie Hobbythek, Quarks und Co, W wie Wissen oder auch nano. Für all diese Programme habe ich in den letzten 30 Jahre als Autor, Regisseur oder CvD gearbeitet.
Als die ZDF/ARTE Redakteurin Linde Dehner die Idee zu einer „Fachwerksendung“ hatte, musste ich als ausführender Chef vom Dienst erst einmal tief durchatmen. Ja, ganz schnuckelig sind sie ja schon die Fachwerkhäuschen. Aber was daran ist spannend? Irgendwas Zukunftsweisendes? Bis auf eine Erfahrung mit dem Abbau und Wiederaufbau eines Fachwerkhauses als Student konnte ich wenig mit dieser Themenidee anfangen. Altbacken, eben ganz „nett“ aber von gestern war mein Eindruck. Während der Entwicklung der Sendung mit Christine Voges als Autorin wurde ich eines Besseren belehrt. Alter und Erfahrung schützt eben nicht vor Neugierde. Und die war bei mir geweckt. Bei den Dreharbeiten in Quedlinburg und Halberstadt war ich dann schon regelrecht euphorisiert. Das Grundkonzept Fachwerk ist in Frankreich und Deutschland mehr oder weniger überall gleich. Doch mittlerweile erlebt die traditionelle Baukunst eine Renaissance. Fachwerkbau ist nachhaltig und ressourcenschonend. Die Baustoffe sind überwiegend natürlich und kommen aus der Umgebung. Balken aus alten Häusern können recycelt werden.

Biografien

Swen Gummich
Ausbildung
  • Studium der Mathematik und Physik an der Universität Köln
  • 1979–1984 Studium der Ethnologie, Afrikanistik und Portugiesisch an der Universität Köln und der Universidade de Fortaleza, Brasilien
  • 1987–1994 Weiterbildung zum Interkulturellen Referenten an der IHK Koblenz
  • 1994–1995 Forschungserfahrung
  • Feldforschung in brasilianischen Kultgemeinden zum Thema Besessenheit und Soziotherapie
  • 1989 Lehrerfahrung
  • Grafikklasse an der Academia de Belas Artes in Belo Horizonte, Brasilien
  • 1983 Seminar über neue Entwicklungen der Deutschen Kunst an Universidade de Fortaleza, Brasilien
  • 1989 Seminar an der Universität Köln Institut der Ethnologie Thema Südamerikanische indigene Gruppen
  • 1994 Film Masterklasse der FH Mainz
Beruflicher Werdegang
  • 2012–2013 Freier Wissenschaftsjournalist ARD, WDR, 3sat und ZDF
  • 1989–2006 Gründung und Leitung Fit Factory International Training – Interkulturelles Coaching von Managern und Fussballern
  • 1994–2000 Aufbau des Satelittensenders TechniTipp TV
  • 2006–2007 Freier Wissenschaftsjournalist für WDR, 3sat und ZDF
  • 2007–2010 CVD, Autor, Regisseur und Producer bei AVE Publishing
  • 2010–2020 Mitgliedschaften
  • WPK Wissenschaftsjournalistenverband
Filmographie
  • 1998–2017 Mehr als 250 Beiträge für Hobbythek, nano, Computerclub, W wie Wissen, Planet Wissen, Service Zeit Technik
  • 1989–2006 Burkina Faso 45 min Doku für Pharmacien sans Frontiers
  • 2006 Mehr als 200 Beiträge und 30 Moderationsdrehs für Xenius Regie von 45 Sendungen Xenius
Christine Voges
Ausbildung
  • Studium Germanistik, Film-, Fernseh-, Theaterwissenschaft, Hispanistik-Goethe-Universität
  • Frankfurt und Universidad Complutense Madrid–1990 Studienabschluss mit Magister Artium
Erfahrung
  • seit 1990 Autorin / Regisseurin / Wissenschaftsjournalistin
  • TV: ZDF Plan b, ARTE Re:, ARTE-Wissensmagazin Xenius, ZDF Leschs Kosmos, 3sat Wissenschaftsdokumentation, SWR Mensch Leute, Phoenix History LIVE, ARTE Themenabend,
  • ARTE Entdeckungen, ZDF-Dokumentationsreihen Discovery – Die Welt entdecken / Wunderbare Welt
Auszeichnungen
  • Wirtschaftsfilmpreis für den Imagefilm – „The Colour You Love To Touch“
  • Medienpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2014 – „Diabetes bei Kindern – Wie lernen sie, damit zu leben?“
Zu meiner journalistischen Tätigkeit:

Ich arbeite seit mehr als zwanzig Jahren als Wissenschaftsjournalistin für verschiedene Dokumentar- und Reportageformate des deutschen Fernsehens – ARTE, ZDF und 3sat. Als Autorin und Regisseurin recherchiere ich Themen, führe Interviews mit Wissenschaftlern und Experten und setze die Inhalte visuell um.

Kathrina Edinger

Kathrina Edinger (M.A.), geb. 1984, studierte Geschichte und Germanistik an der LMU München mit kulturgeschichtlichem Schwerpunkt in der Zeitgeschichte. Sie arbeitete als freie Journalistin, Publizistin und Filmemacherin in München unter anderem für das ZDF, BR, WDR und ARTE. Seit 2019 ist sie festangestellt bei der Münchner Produktionsgesellschaft Bilderfest in der Führung des Development-Departments.
Im Rahmen ihres multimedialen Doku-Projekts „Ortung“ (2012) erschien neben dem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm ihr wissenschaftliches Sachbuch „Ortung – Die multimediale Vermessung eines Militärstandorts“ (2015) im Transcript Verlag. Für das WDR Projekt „Was geht mich das an“ war Kathrina Edinger sowohl in der Entwicklung des Formats als auch als Autorin von zwei der vier Filmen involviert. 2016 wurde ihre Doku-Installation „Hors Champ – Orte am Rande der Wahrnehmung“ im Rahmen des Kulturprogramms der Stadt München „Kunst im öffentlichen Raum“ gefördert.